- Schleusenwärter-Hypothese
- Schleusenwärter-Hypothese,englisch Gatekeeper-Hypothesis ['geɪtkiːpəhaɪ'pɔθɪsɪs], Kommunikationswissenschaft: Hypothese über eine Instanz im Informations- und Meinungsbildungsprozess, die als Filter für die Auswahl der in den Massenmedien wiedergegebenen beziehungsweise mündlich weitergegebenen Informationen wirkt. Der »Schleusenwärter« wird wirksam 1) als Element der Berufsrolle von Journalisten, die die Informationen für ihre Medien auswählen, 2) als Element der Rolle von Rezipienten, indem in der persönlichen Weiterverarbeitung von Informationen wiederum bestimmte Akzente gesetzt werden. Die Hypothese wurde von K. Lewin 1943 erstmals als Modell zur Erklärung des Zugangs von Lebensmitteln zu bestimmten Kaufkanälen verwendet. Das Konzept wurde von David Manning White (* 1917) 1950 in die Kommunikationswissenschaft eingeführt.D. M. White: The gatekeeper. A case study in the selection of news, in: Journalism Quarterly, Jg. 27 (Columbia, S. C., 1950);K. Lewin: Feldtheorie in den Sozialwiss.en (a. d. Engl., Bern 1963).
Universal-Lexikon. 2012.